Der Heimatkreis: Historisches |
![]() Aus dem Gebiet des Landkreises Cuxhaven sind zahlreiche Gräberfelder des 3. - 5. Jahrhunderts n. Chr. bekannt geworden. Von ihnen stammen mehrere tausend Bestattungen. Die meisten dieser Fundplätze sind auf der Geest lokalisiert., während Grabfunde aus der Marsch außerordentlich selten sind. Zwischen 1993 und 1998 konnte die archäologische Denkmalpflege des Landkreises Cuxhaven an der Dorfwurt Fallward, rund 2 km südlich der Feddersen Wierde Gräberfelder untersuchen, die noch weitgehend erhalten waren. ![]() Tipp: www.burg-bederkesa.de Aus dem Sonntag Journal vom 21. Februar 2004 Vor 50 Jahren legen Wissenschaftler eine Dorfwurt-Siedlung frei Mulsum (ens). Auf der Feddersen Wierde bei Mulsum in Land Wursten begann vor fünfzig Jahren die gründlichste und sensationellste archäologische Ausgrabung in der neueren Geschichte Deutschlands. Das damalige Niedersächsische Landesinstitut für Marschen- und Wurtenforschung in Wilhelmshaven (heute: Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung) legte in zehn Jahren eine rund 2000 Jahre alte prähistorische Dorfsiedlung vollständig frei. ![]() Wichtige Erkenntnisse Schmid: "Es gab nicht nur eine umfangreiche siedlungsarchäologische Grabung, sondern wir gewannen durch geologische, botanische, zoologische sowie historische Untersuchungen wichtige Erkenntnisse Landschaftsentwicklung in Wursten während der ersten Jahrhunderte nach Christi Geburt". Dazu zählte Schmid auch Gewässerkunde, Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur. Die Siedler auf der Feddersen Wierde waren im 1. Jahrhundert nach Christus gezwungen, ihre Siedlung durch Wurtenbau zu erhöhen. Der Grund waren die immer hoher werdenden Fluten der Nordsee. Für jeden von einem Graben und später von einem Zaun eingefassten Wirtschaftsbetrieb wurde aus Stallmist und Erdsoden ein kleiner Wohnhügel errichtet, den man in den nachfolgenden Jahrhunderten in insgesamt sieben Phasen weiter erhöhte und erweiterte, stellten die Forscher fest. Nach und nach wuchsen die Hügel zu einer Großwurt zusammen. Am Ende der Besiedlung im 5. Jahrhundert nach Christus war die Wurt vier Hektar groß und vier Meter hoch. Höhepunkt der Besiedlung war das 3. Jahrhundert. 26 eng aneinander liegende Wirtschaftsbetriebe entdeckten die Forscher. Eine große Anerkennung erfuhr die wissenschaftliche Arbeit im Jahr 1957, als der Internationale Kongress für Vor- und Frühgeschichte eine Exkursion zur Feddersen Wierde mit 500 Wissenschaftler aus allen Teilen der Welt unternahm. |